Aktien Definition: Was sind Aktien?

0

Eine Aktie ist eine Urkunde, mit der ein Inhaber einen Anteil an einem Unternehmenskapital hat. Dabei ist die Voraussetzung, dass das Unternehmen an der Börse geführt wird. Was sind Aktien? Diese Frage ist damit meist jedoch noch nicht beantwortet. Von Börse bis hin zu Nennwert gibt es noch viele Unklarheiten rund um die Wertpapiere.

Was sind Aktien?: Erklärt an einem Beispiel

Um nachvollziehen zu können, wie die Antwort auf die Frage: „Was sind Aktien?“ lauten kann, bietet es sich an, auf ein Beispiel zurückzugreifen:

Ein Unternehmen ist dabei, sein Angebot zu erweitern und muss dafür Geld investieren. Dieses Kapital ist jedoch aktuell nicht vorhanden. Eine Finanzierung über Fremdkapital ist zwar möglich, aber vielleicht nicht das Ziel des Unternehmens. Stattdessen interessiert es sich für die Möglichkeit, sich über Eigenkapital in Form von Aktien zu finanzieren. Das Unternehmen gibt also neue Aktien heraus.  Bei der Beschaffung des Eigenkapitals werden Aktien emittiert.

Voraussetzung: Das Unternehmen muss an der Börse gelistet sein. Wenn dies nicht der Fall ist, ist eine Herausgabe von Aktien nicht möglich.

Hat das Unternehmen bereits Aktionäre, wird es die neuen Aktien vielleicht erst diesen anbieten. Aber auch neue Aktionäre können investieren.

Wenn ein Unternehmen ein Eigenkapital in Höhe von 10 Millionen Euro hat, kann es dieses beispielsweise in Aktien gebunden haben. Hat eine Aktie einen Preis von 100 Euro, sind von dem Unternehmen 100.000 Aktien im Umlauf.

Wenn ein Aktionär in Aktien investiert, kauft er sich sozusagen in ein Unternehmen ein, da er einen Anteil am Eigenkapital des Unternehmens hat. Gehen wir davon aus, dass ein Aktionär 10.000 Aktien kauft. Er hat an dem Unternehmen dann einen Anteil von 10 %.

Aktionäre haben durch den Erwerb von Aktien nicht nur einen Anteil am Unternehmen erworben, sondern auch bestimmt mit der Aktie verknüpfte Rechte. Die Rechte von Aktionären sind im Aktiengesetzt und Handelsgesetzt geregelt. (#1)

Aktien Definition: Aktionäre haben durch den Erwerb von Aktien nicht nur einen Anteil am Unternehmen erworben, sondern auch bestimmt mit der Aktie verknüpfte Rechte. Die Rechte von Aktionären sind im Aktiengesetz und Handelsgesetz geregelt. (#1)

Rechte der Aktionäre

Die Rechte und Pflichten eines Aktionärs ergeben sich aus dem Aktiengesetz. Unterschieden wird dabei in zwei Punkten:

  • Vermögensrechte
  • Verwaltungsrechte

Wenn wir diese beiden Punkte näher beleuchten, kommen wir der Antwort auf die Frage „Was sind Aktien?“ ein großes Stück näher.

Was sind Verwaltungsrechte?

Verwaltungsrechte dienen der Interessenswahrung der Aktionäre.

Eine Aktiengesellschaft ist besispielsweise dazu angehalten, einmal im Jahr eine Hauptversammlung einzuberufen. Die AG muss hierzu eine offizielle Einladung an alle Aktionäre raussenden, da alle das Recht haben, an der Versammlung teilzunehmen, denn jeder Aktionär hat auch ein Stimmrecht. Wie stark dieses Stimmrecht wiegt hängt davon ab, wie groß der Anteil am Unternehmen ist. Grundsätzlich wird pro Aktie eine Stimme vergeben. Es gibt hier aber auch Ausnahmen, die von der Art der Aktie abhängen.

In der Hauptversammlung kann beispielsweise bestimmt werden, wie sich der Aufsichtsrat zusammensetzt.

Was sind Vermögensrechte?

Der zweite Punkt in Bezug auf die Rechte von Aktionären sind die Vermögensrechte. Hier werden folgende Rechte eine Aktionärs festgehalten:

  • das Recht, am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden
  • das Recht, an einem Liquidationserlös beteiligt zu werden
  • das Recht, den Kauf neuer Aktien in Anspruch zu nehmen

Interessant: Die Gewinnbeteiligung erfolgt normalerweise durch eine Dividende. Diese wird durch das Unternehmen ausgeschüttet. Die Ausschüttung erfolgt meist jährlich.

Jeder einzelne Aktionär muss eine Einladung - unter Einhaltung der richtigen Frist - zur Hauptversammlung erhalten. (#2)

Jeder einzelne Aktionär muss eine Einladung – unter Einhaltung der richtigen Frist – zur Hauptversammlung erhalten. (#2)

Was sind Aktien?: Die verschiedenen Aktienarten

Um ein noch besseres Bild davon zu bekommen, was Aktien sind, ist es wichtig, die einzelnen Aktienarten zu kennen. Diese sind:

1. Die Inhaberaktie

Der Klassiker unter den Aktien ist die Inhaberaktie. Wer diese Form besitzt, der hat Anspruch auf alle Rechte, die einem Aktionär zugesprochen werden. Wer im Besitz der Wertpapiere ist, der kann die Rechte ausüben. Dabei ist es egal, ob es sich beim Besitzer auch um den Käufer handelt. Das heißt, wird eine Inhaberaktie gekauft, kann diese auch verschenkt werden. Es ist nicht notwendig, das Unternehmen über die Weitergabe der Aktie zu informieren.

2. Die Namensaktien

Namensaktien haben ihre Bezeichnung aus dem Grund, dass sie auf den Namen eines Aktionärs ausgeschrieben werden. Dieser Name wird im Register der Aktiengesellschaft vermerkt. Der Kauf der Aktie erfolgt in dieser Form über die Bank. Dabei wird auch die Weitergabe der Informationen an das Unternehmen gewährleistet. Auch hier hat der Aktionär alle Rechte.

3. Die vinkulierte Namensaktie

Hierbei handelt es sich um eine Sonderform, die sich von der Namensaktie in einem Punkt unterscheidet: Bei einer Übertragung der Aktie ist es notwendig, sich die Zustimmung des Unternehmens zu holen. Das heißt, eine beantragte Übertragung kann von der Aktiengesellschaft abgelehnt werden.

Die Entstehung dieser Form der Aktien basiert auf der Idee, dass das Unternehmen gerne die Hand über dem Kauf und Verkauf der Aktien haben und so eine unerwünschte Übernahme verhindern möchte.

4. Die Stammaktie

Bei der Stammaktie handelt es sich um die Aktienform, die alle Stimmrechte beinhaltet. Wer eine Stammaktie besitzt, der hat auch ein Stimmrecht bei Entscheidungen, die das Unternehmen betreffen.

5. Die Vorzugsaktie

Anders als bei der Stammaktie werden bei der Vorzugsaktie keine Stimmrechte vergeben. Dafür erfolgt eine bevorzugte Behandlung dieser Aktien. Die Behandlung kann sich beispielsweise in Form von einer höheren Dividende zeigen.

Hinweis: Wer als Privatanleger in Aktien investiert, der hat normalerweise nur wenig Interesse daran, auch über ein Stimmrecht zu verfügen. Daher kann es sinnvoll sein, in diesem Zusammenhang direkt nach einer Vorzugsaktie zu schauen.

Die Organe der Aktiengesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat sowie die Hauptversammlung. (#3)

Die Organe der Aktiengesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat sowie die Hauptversammlung. (#3)

Wie können Aktien zu Geld gemacht werden?

Grundsätzlich erfolgt der Verdienst von Geld über Aktien dadurch, dass hier eine Ausschüttung der Dividenden erfolgt. Daher sind Wertpapiere in dieser Form auch normalerweise für eine langfristige Geldanlage geeignet. Da ein Unternehmen einige Anlaufzeit benötigt, um erfolgreich zu sein, kann es auch sein, dass sich ein Gewinn erst später einstellt.

Wichtig ist es, als Anleger geduldig zu bleiben und den Markt zu beobachten. Eine weitere Möglichkeit, Geld mit Aktien zu verdienen, ist der Handel an der Börse. Es gibt weltweit zahlreiche Börsen, die unterschiedliche Börsenhandelszeiten haben. Hier können die Aktien gekauft und verkauft werden.

Der Kurs einer Aktie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:

  • Unternehmensentwicklung
  • Wirtschaftliche Veränderungen
  • Veränderungen auf dem Weltmarkt
  • Angebot und Nachfrage

Kann ein Unternehmen ein hohes Wachstum verzeichnen, führt dies in der Regel auch zu einem Wertanstieg der Aktie. Wer seine Aktie dann zu einem höheren Kurs verkauft, als er sie eingekauft hat, der macht einen Gewinn. Aber auch Verluste sind so natürlich möglich. Daher ist es wichtig, als Aktionär die Entwicklung der Aktie im Blick zu behalten, um bei Bedarf schnell reagieren zu können.

Das Grundkapital im Rahmen der Aktien

Bei der Beantwortung der Frage „Was sind Aktien?“ kommt auch der Begriff des Grundkapitals auf. Hierbei handelt es sich um das Aktienkapital der Aktiengesellschaft. Es ist gleich dem Nennwert aller Aktien, die ein Unternehmen je auf den Markt gegeben hat.

Das Grundkapital einer Aktiengesellschaft muss bei mindestens 50.000 Euro liegen. Das Grundkapital selbst wird also zerlegt, da es über Aktien ausgegeben wird. Die Einzahlung erfolgt durch die Aktionäre. Wer eine Aktie eines Unternehmens kauft, der zahlt an das Unternehmen und gibt somit Grundkapital aus.

Was sind Devisen?

Im Rahmen des Aktienhandels kommt auch immer wieder der Begriff des Handels mit Devisen auf. Er wird als Alternative für Anleger aufgezeigt, die auf der Suche nach einer kurzfristigen Geldanlage sind.

Bei Devisen handelt es sich um Währungen.

Beim Devisenhandel wird also der Handel mit Währungen in Angriff genommen. Allerdings ist die Gefahr von Verlusten hier ebenfalls recht hoch. Daher ist es wichtig, dass sich Anleger vor der Investition in Ruhe mit Devisen beschäftigen.

Wann wird aus Aktien eigentlich Geld? Grundsätzlich erfolgt der Verdienst von Geld über Aktien dadurch, dass hier eine Ausschüttung der Dividenden erfolgt. (#4)

Wann wird aus Aktien eigentlich Geld? Grundsätzlich erfolgt der Verdienst von Geld über Aktien dadurch, dass hier eine Ausschüttung der Dividenden erfolgt. (#4)

Für wen ist die Investition in Aktien geeignet?

Der Aktienhandel ist eine spekulative Geldanlage. Wer sein Geld in Aktien investiert, der sollte sich darüber bewusst sein, dass dieses auch verloren gehen kann. Daher ist die Investition in Aktien nur empfehlenswert für Anleger, die mit Kapital arbeiten, das sie nicht unbedingt benötigen.

Zudem sind Aktien langfristige Geldanlagen, die über Monate oder auch Jahre gehalten werden sollten. In diesen Fällen ist das Kapital allerdings gebunden. Nicht immer ist es leicht, das Kapital auch wieder zu liquidieren. Ist die Nachfrage nach den Aktien am Markt nicht oder nur gering vorhanden, kann ein Verkauf schwierig werden.

Zudem sollte nur in Aktien investieren, wer auch die Zeit hat, sich mit dem Markt zu beschäftigen. Eine gute Möglichkeit, die Kurse im Blick zu behalten, ist die Nutzung der offiziellen Börsen-Webseiten, wie beispielsweise von Xetra oder der Börse Frankfurt.

Wie können Aktien gekauft werden?

Um Aktien kaufen zu können, müssen Anleger ein Aktiendepot haben. Dieses wird durch Banken oder auch durch Broker zur Verfügung gestellt. Heute können die meisten Depots bereits kostenfrei geführt werden. Das heißt, es fallen keine monatlichen Gebühren für die Nutzung von einem Depot an. Allerdings sind versteckte Gebühren, wie beispielsweise bei Inaktivität oder bei Auszahlungen vom Depotkonto, keine Seltenheit. Ein guter Vergleich vor der Eröffnung ist daher wichtig.

Da das Angebot an Depots heute sehr breit gefächert ist, sollten Anleger sich Zeit nehmen und diese drei Faktoren bei der Auswahl beachten:

1. An welchen Börsen kann gehandelt werden?

Der Aktienhandel kann an nationalen und internationalen Börsen stattfinden. Nicht über jedes Depot kann aber jede Börse in Anspruch genommen werden. Daher ist es wichtig zu schauen, welche Handelsplätze von den jeweiligen Anbietern zur Verfügung gestellt werden.

2. Welche Aktien stehen zur Verfügung?

Die Liste an Aktien ist lang und dennoch kann nicht in jedem Depot auch jede Aktie gehandelt werden. Wer sich bereits vorher ein wenig mit der Thematik auseinandersetzt, der hat vielleicht auch eine Vorstellung davon, in welche Aktien er investieren möchte. Daher kann hier bereits vor der Depoteröffnung geprüft werden, ob die gewünschten Wertpapiere zur Verfügung stehen.

3. Handelsoberfläche

Gerade für Anleger interessant ist die Handelsoberfläche des Depots. Diese sollte möglichst einfach und übersichtlich gestaltet sein.

Hinweis: Ein Musterdepot ist eine sehr gute Hilfe, um ein Gefühl für den Aktienhandel zu bekommen und dabei nicht gleich eigenes Guthaben zu investieren. Mit einem Musterdepot ist es auch möglich, eine Strategie zu erarbeiten und zu prüfen, ob diese funktioniert.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: TZIDO SUN, – #01: Tero Vesalainen, – #02: fizkes-, – #03: Photographee.eu, – #04: TunedIn by Westend61

Lassen Sie eine Antwort hier