Kein Ausgleich durch andere Bausparten: Bauindustrie kämpft mit Auftragsrückgang und Umsatzminus

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Die Bauindustrie befindet sich in einer kritischen Situation, da der Auftragseingang im April erneut gesunken ist. Dieser negative Trend besteht nun seit dreizehn Monaten und hat zu einem zweistelligen Umsatzrückgang geführt. Um die Zukunft der Branche zu sichern, ist es unerlässlich, dass neue Aufträge gewonnen werden, um zukünftige Umsätze und Gewinne zu generieren.

Wohnungsbau besonders betroffen: Auftragsrückgang von 29,8 Prozent

Die Bauindustrie in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, da der Auftragseingang im April 2023 um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken ist. Innerhalb des Zeitraums von Januar bis April ergibt sich sogar ein Einbruch von 16,9 Prozent. Auch im Vergleich zum Vormonat gab es einen Rückgang von 1,3 Prozent. Obwohl der Umsatz nominal noch leicht gestiegen ist (2,7 Prozent), ist er aufgrund der deutlich gestiegenen Preise für Baumaterialien und Baukosten real um 10,8 Prozent gesunken. Insgesamt beträgt das Umsatzminus für die ersten vier Monate 8,9 Prozent.

Wohnungsbaugenehmigungen und Aufträge im Minus: Knappheit verschärft sich

Der Wohnungsbau in der Bauindustrie leidet unter einem erheblichen Rückgang der Aufträge aufgrund des Investitionsstreiks der privaten und gewerblichen Investoren. Im April ist der Auftragseingang um 29,8 Prozent eingebrochen, während die Wohnungsbaugenehmigungen im gleichen Zeitraum um 27,3 Prozent gesunken sind. Dieser Rückgang wird dazu führen, dass die bereits bestehende Knappheit an Wohnungen in Zukunft noch stärker ausgeprägt sein wird.

Wohnungsbau besonders betroffen: 57 Prozent erwarten ungünstige Entwicklung im Mai

Trotz eines positiven Orderplus im Wirtschaftstiefbau und öffentlichen Hochbau im April konnte der starke Einbruch im Wohnungsbau sowie die Rückgänge in anderen Bausparten nicht kompensiert werden. Über den Zeitraum von Januar bis April hinweg verzeichneten sämtliche Bereiche der Bauindustrie ein reales Minus. Die BAUINDUSTRIE, vertreten durch ihren Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller, sieht dies als äußerst besorgniserregende Entwicklung für die Branche an. Die pessimistische Einschätzung der Bauunternehmen für die kommenden sechs Monate, wie im ifo Konjunkturtest im Mai herausgefunden wurde, unterstreicht die ernste Lage. Besonders alarmierend ist der Rekordwert von 57 Prozent der Befragten im Wohnungsbau, die eine ungünstigere Geschäftslage erwarten.

Umsatzminus und Auftragsrückgang: Bauindustrie braucht dringend Impulse

Die Bauindustrie steht gegenwärtig vor bedeutenden Herausforderungen, da der anhaltende Rückgang der Aufträge und das negative Umsatzwachstum deutlich machen, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Branche wiederzubeleben. Trotz dieser schwierigen Situation ergeben sich jedoch auch Chancen, die erkannt werden sollten. Eine erhöhte Investitionstätigkeit im Wohnungsbau und eine Förderung von öffentlichen Bauprojekten könnten Impulse setzen und die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Nun ist es an Politik und Wirtschaft, gemeinsam Lösungen zu finden und die Bauindustrie nachhaltig zu stärken.

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